Etappe 27: Bad Gandersheim - Hildesheim 45 km
Für uns ist es wirklich kaum zu glauben aber wir haben heute die 1000-Kilometer-Marke auf unserer Tour geknackt! Vor der Tour haben wir uns ausgemalt, wie es wohl sein könnte und wie man sich
dabei fühlen würde und jetzt ist es tatsächlich soweit. Wir müssen allerdings zugeben, dass wir bestimmt noch ein wenig brauchen, um das zu verinnerlichen. Das tägliche Fahren ist zu einer solch
eingespielten Routine geworden, dass man sich auch mal bewusst einen Moment nehmen muss, um zu realisieren, was man da geschafft hat. Trotzdem ist es schon jetzt ein ganz besonderes Gefühl!

Die 1000-Kilometer Party mit Familie.
Bevor es auf unsere Jubiläumsetappe ging, hieß es, sich vom schnell liebgewonnenen Campingplatz in Bad Gandersheim zu verabschieden. In der Nacht hielt dieser schöne Ort aber noch einen
außergewöhnlich seltenen Anblick für uns bereit. Wir konnten am Nachthimmel die Milchstraße in all ihrer Pracht direkt über unseren Köpfen bestaunen. Dass die Milchstraße sichtbar wird, ist für
viele Menschen so selten geworden, weil die Lichtverschmutzung in den vergangenen Jahrzenten enorm hoch geworden ist. Somit wird alles ferne Sternenlicht förmlich verschluckt. Umso schöner war
es, diesen einmaligen Anblick mitten in der Nacht genießen zu dürfen.

Das leuchtende Band der Milchstraße.
Unsere heutige Etappe sollte uns nach Hildesheim führen, wo wir eine mehrtägige Pause machen würden. Die Aussicht darauf führte dazu, dass wir die Strecke am liebsten so schnell wie möglich hinteruns
bringen wollten. Das erste Teilstück führte über eine alte Bahntrasse. Kaum Höhenmeter waren zu überwinden und es ging stets geradeaus. Das sorgte zwar nicht unbedingt für Abwechslung, wir kamen
dafür zügig vorwärts. Insgesamt war die Strecke aber deutlich attraktiver als gestern, als wir nur an viel befahrenen Straßen unterwegs waren. Lediglich der mittlerweile wieder sehr stark wehende
Wind bereitete uns Probleme, weil wir dabei stellenweise auf gerader Strecke mit weniger als 10 km/h vorwärts kamen.

Der „große Wagen“ über unserer Hütte.
Trotz des Gegenwinds sind wir dann am frühen Nachmittag in Hildesheim eingetroffen. Für uns war es ein eigenartiges Gefühl, weil es der erste Ort entlang unserer Route ist, der uns vertraut ist.
Zuvor brachte jeder Tag viel Neues, man lernte neue Leute kennen und schlief täglich in einem anderen Bett. Hier kennen wir die Stadt, sind bei der Familie und schlafen in einem Bett, das wir gut
kennen. Auch, wenn es sich komisch anfühlt, ist es doch ein schönes Gefühl, zwischen so viel neuen Eindrücken auch ein wenig Vertrautheit zu finden.

Am Gradierwerk in Bad Salzdetfurth.
Zur Feier des 1000-Kilometer-Tages haben wir uns bei Bea‘s Schwester Alexa eingeladen und wurden mit selbstgebastelten Plakaten, Girlande und Kuchen begrüßt. Was für eine tolle Überraschung!
Nachdem wir uns verköstigt hatten und ein 1000-Kilometer-Foto geschossen hatten, sind wir zu Bea‘s Mama gefahren, die wir auch schon sehr lange nicht gesehen haben. Auch hier wurden wir mit etwas
verwöhnt, wonach es uns in den ganzen 4 Wochen so oft gelüstet hat. Wir haben den Grill angeworfen und nach Herzenslust geschlemmt.

Hier ist Bea aufgewachsen.
Hier werden wir eine mehrtägige Pause einlegen, um uns zu erholen. Unsere Beine haben es dringend nötig. Auch unserem Kopf wird es sicherlich gut tun, etwas Zeit zu haben, all die Eindrücke aus den
vergangenen Tagen und Wochen sacken lassen zu können. Wir werden auch eine kleine Blog-Pause einlegen und sind am Donnerstag wieder mit einem neuen Eintrag zur Stelle. Bis dahin lassen wir es uns so
richtig gut gehen!
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Caro (Montag, 09 Juli 2018 22:53)
Viele Grüße ins wohl bekannte Hildesheim :) ich bin ein bisschen traurig, dass meine abendliche Lektüre für ein paar Tage entfällt, aber die Pause habt ihr euch redlich verdient!
Margret (Mittwoch, 11 Juli 2018 21:24)
Ich bin durch den Artikel in der Hildesheimer Allgemeinen Zeitung auf eure Tour aufmerksam geworden und kann nur sagen: Hut ab.
Ich freue mich jetzt schon auf eure weiteren Berichte.
Britta (Donnerstag, 12 Juli 2018 08:35)
Respekt für den Mut mit einem kleinen Kind dieses Abenteuer zu “erradeln“. Hut ab!!
Jutta (Donnerstag, 12 Juli 2018 09:36)
Ich schließe mich meinen Vorschreiberinnen an und freue mich jetzt jeden Tag (wenn es wieder losgeht) auf euren Bericht, da ich auch gern längere Touren mit dem Fahrrad fahre und dabei viel zu sehen bekomme. Mit nem Kleinkind ist das wirklich sehr sehr mutig :-)
Vielleicht treffen wir uns noch in Hildesheim, da ich auch von dort komme :-)
CHRISTOPH (Donnerstag, 12 Juli 2018 20:26)
Ihr Lieben, vielen Dank für das tolle Feedback zu unserer Tour. Wir sind wirklich überwältigt über all die positiven Rückmeldungen, die wir bislang schon bekommen haben. Das Wort „mutig“ hören wir erstaunlich oft, wenn wir auf unsere Tour angesprochen werden. So mutig finden wir uns eigentlich gar nicht :-)
Guido oder Giovanni (Freitag, 13 Juli 2018 17:19)
Ich gratuliere zu den ersten 1000 Kilometern. Mögen die nächsten 1000 km noch etwas ereignisreicher, spannender, ein wenig chaotischer und noch überragender werden. Ich bewundere eure Idee, die Zielstrebigkeit und den Spaß den ihr dennoch, bei all den Widrigkeiten aufbringt. Weiterhin viel Spaß und ich drücke euch fest die Daumen. Heute mal Giovanni, ist das für dich in Ordnung, Chrissie?!
CHRISTOPH (Freitag, 13 Juli 2018 20:11)
Lieber Giovanni, hab Dank für deine warmen Worte. Ich bin mir sicher, dass alles so eintreffen wird, wie du uns es wünschst. Grüße aus Hannover.