Brau-Tradition und Hüttenromantik

Etappe 26: Northeim - Bad Gandersheim 41 km

Die heutige Etappe können wir getrost als bislang hässlichste, langweiligste und deshalb auch ziemlich kräftezehrend verbuchen. War der Leine-Heide-Radweg wenigstens auf der ersten Etappe noch ansatzweise naturnah, war davon heute gar nichts mehr zu sehen. An viel befahrenen Bundesstraßen und auf teils schlecht ausgebauten Radwegen machte es kaum Freude zu radeln. Wirklich sehenswert war aber die Altstadt von Einbeck und unsere tolle Unterkunft auf einem Campingplatz in Bad Gandersheim.

Das alte Rathaus in Einbeck.

Nachdem wir gestern einen wenig vorteilhaften Eindruck von Northeim gewonnen haben, waren wir heute morgen auch bemüht, den Ort ohne Umwege und so schnell wie möglich zu verlassen. Es hat letztlich einfach nicht gepasst mit uns und Northeim. Auf dem ebenso wenig sehenswerten Radweg machten wir uns auf in Richtung Bad Gandersheim. Vorher sollte aber das Städtchen Einbeck unser Ziel sein. Hier wollten wir Mittagspause machen. Fast schon Gewohnheit sind die mal wieder wunderbaren Fachwerkhäuser in der Innenstadt geworden. Auch Einbeck macht dabei glücklicherweise keine Ausnahme.

Friedrich hat Kirschen genascht.

Berühmt ist die Stadt außerdem für seine Brauereitradition, die bis in das 14. Jahrhundert zurückreicht. Das damalige Luxusgetränk wurde in Europas feinen Häusern von Skandinavien bis Italien getrunken. Schon Martin Luther schwor 1521, dass „der beste Trank, den einer kennt“ aus Einbeck käme. Auch das Bockbier hat in Einbeck seinen Ursprung. Entgegen der landläufigen Meinung hat es nämlich nichts mit Ziegenböcken zu tun, sondern hat sich im Laufe der Jahrhunderte vom Ortsnamen Einbeck abgewandelt entwickelt.

Vor dem Badesee auf dem Campingplatz.

Der restliche Weg unserer Etappe, von Einbeck nach Bad Gandersheim, ist wegen seiner ausgesprochenen Hässlichkeit keine Erwähnung wert. Was aber überaus erwähnenswert ist, ist unser Glücksgriff, den wir mal wieder bei einer Unterkunft gelandet haben. Heute sind wir auf einem Campingplatz. Erwartet haben wir wirklich wenig, geboten wird uns aber enorm viel. Wir nächtigen in tollen kleinen Holzhütten, in denen es wunderbar kuschelig ist. Ein absolutes Highlight ist für uns die Outdoor-Küche, die wir direkt vor unserer Tür haben. Das kannten wir bislang noch von keinem Campingplatz. So konnten wir in Ruhe kochen, während wir Friedrich hier frei herumkrabbeln lassen konnten. Außerdem wurde auf dem Gelände ein toller kleiner Badesee angelegt, in dem wir uns heute erfrischen konnten. Am Nachmittag besuchte uns auch Bea’s Schulfreundin Karen und wir haben zusammen ein paar schöne Stunden auf dem Campingplatz verbringen können. Vielleicht liegt es an der tollen Unterkunft oder auch am schönen Sommerwetter, wir fühlen uns auf jeden Fall schon viel erholter.

Auf dem Camingplatz. Rechts unsere Hütte, links die Outdoor-Küche.

Unser ursprünglicher Plan sah vor, dass wir morgen hier auch noch einen Ruhetag machen, bevor wir in Bea‘s Heimatstadt Hildesheim eine mehrtägige Pause einlegen würden. Die regenreiche Wettervorhersage für übermorgen zwingt uns aber dazu, schon morgen nach Hildesheim aufzubrechen. Es ist zwar schade, dass wir nicht länger auf dem Campingplatz bleiben können. Dass wir dafür einen Tag früher die dringend nötige längere Pause machen können, freut uns. Auch, wenn wir uns sehr fit fühlen, unsere Beinmuskulatur fühlt sich mittlerweile wie Beton an und benötigt unbedingt Erholung.

Bea und Karen amüsieren sich über Gute-Laune-Friedrich.

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