Freund und Feind entlang der Fulda

Etappe 19: Fulda - Niederjossa 45 km

Heute sind wir seit genau 3 Wochen unterwegs! Was sich nach einer halben Ewigkeit anhört, verging wie im Flug. Wir waren nahezu jeden Tag unterwegs und haben das Gefühl dafür, wieviel Zeit schon vergangen ist, ein wenig verloren. Es kommt uns eher vor, als wären wir vorgestern gestartet. Es ist ein tolles Gefühl, zu wissen, was wir alles schon geschafft haben.Über 700 Kilometer liegen hinter uns und wir befinden uns in Hessen, mitten in Deutschland.
So weit sind wir schon gekommen!
Es wurde heute ein wunderbar sommerlicher Tag. Wir waren am Morgen wieder relativ schnell startklar und saßen Punkt 9 im Sattel. Mit all den Dingen, die Tag für Tag morgens zu erledigen sind, war das ein Start, wie aus dem Bilderbuch. Beeindruckend war gleich zu Beginn, dass wir komplett im Grünen durch Fulda fahren konnten, ohne auch nur eine Straße kreuzen zu müssen. Man hatte gar nicht das Gefühl, in einer großen Stadt zu sein, viel eher war man mitten in der Natur. So landschaftlich schön, wie der Start war, wurde auch die gesamte Etappe. Der Fulda-Radweg hat wirklich eine wunderbare Streckenführung. Was uns ganz besonders gefiel, war dass man der Fulda ihre natürlichen Überflutungsgebiete im Verlauf gelassen hat. Links und rechts des Flusses nur große grüne Au-Wiesen, durch die wir die ganze Zeit fuhren. Vor allem entlang der Iller und Donau haben wir das ganz anders erlebt. Hier wurden Felder und Häuser bis dicht an den Fluss gebaut und dazwischen ein großer Deich angelegt. Die Schautafeln zu den größten Überflutungskatastrophen der letzten Jahre, die dort entlang des Weges standen, wirkten da ziemlich ironisch. 
Blick zurück auf Fulda.
Ganz im Gegensatz dazu war auf den Wiesen entlang der Fulda jede Menge Betrieb im Pflanzen- und Tierreich. Es blühte in den unterschiedlichsten Farben, so weit das Auge reichte. So viele Störche, wie heute, haben wir beide in unserem ganzen Leben noch nicht gesehen. Ständig stakste mindestens Einer entlang unseres Weges durch die Wiesen oder kreiste über unseren Köpfen. Das beobachten zu können, hat uns viel Freude bereitet, insbesondere wegen des gestern schon erwähnten Seltenheitswertes dieser anmutigen Vögel.
Entlang der malerischen Auwiesen der Fulda.
Ein weniger willkommener Begleiter, der uns heute mal wieder begegnete, war unser Intimfeind, der Eichenprozessionsspinner. Hatten wir doch einige Tage Ruhe, in denen sich der schreckliche Juckreiz und der allergische Ausschlag legten, ging es heute wieder vorbei an vielen Gefahrenschildern entlang der Eichenwälder. Präventiv haben wir uns gleich nach Ankunft von oben bis unten abgeduscht. Das Leid der letzten Woche möchten wir auf keinen Fall nochmal haben.
Bea schließt Freundschaft mit Berta.
So sind wir dann am frühen Nachmittag auf dem Bauernhof in Niederjossa angekommen. Es ist wirklich eine tolle Unterkunft. Wir haben uns gleich mal mit den Kühen und den Ponys hier bekanntgemacht. Für Friedrich war das wieder ein absolutes Spektakel. Wenn man ihn auf dem Arm hat, freut er sich so sehr, dass man ihn kaum noch halten kann. Da freuen wir uns gleich doppelt auf unseren morgigen Ruhetag, den wir in einer so tollen Umgebung verbringen können. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Susanne (Samstag, 30 Juni 2018 21:31)

    Einen wunderschönen Ruhetag und viel Spaß auf dem Bauernhof