Etappe 16: Gemünden am Main - Jossa 36 km
Sicherlich hat sich jeder schon einmal die überaus bedeutsame Frage gestellt, wer denn das weltweit größte Schnitzel hergestellt hat. Die Antwort lautet: Das Dörfchen Jossa im Spessart. Die
selbsternannte „Weltschnitzel-Hauptstadt“ hat 2009 ein 97 Meter langes und knapp 300 Kilogramm schweres Schnitzel komplett paniert und gebraten! Diese Leistung wollten wir natürlich würdigen und
haben im Mekka der globalen Schnitzelkultur Station gemacht.

Kraft tanken vor dem Frühstück.
In der „3-Flüsse-Stadt“ Gemünden haben wir uns heute morgen vom Main verabschiedet und sind über ein kleines Stück der fränkischen Saale auf den Radweg entlang des Flüsschens Sinn gelangt. Der
Fluss gibt dem Tal und gefühlt sämtlichen Orten seinen Namen. Durch Burgsinn ging es nach Mittelsinn und auch nach Obersinn. Das Tal an sich ist ein wahres Natur-Kleinod. Die Sinn ist einer der
ganz wenigen Flüsse in Deutschland, die noch ansatzweise naturnah verlaufen. Entsprechend hat sich die Natur in und um den Fluss auch entwickeln können. Zahlreiche seltene Tierarten, wie Biber
und Fischotter sind hier heimisch. Auf den malerischen Wiesen um den Fluss gedeiht die extrem bedrohte Schachbrettblume, die hier ihr deutschlandweit größtes Vorkommen hat.

Die bunt blühenden Wiesen im Sinntal.
Im Dorf Burgsinn wollten wir unsere Mittagspause verbringen. Am Ortseingang empfing uns gleich das örtliche Freibad. Da es kurz vor dem Mittag schon ziemlich heiß war, konnten wir der Versuchung
nicht widerstehen. Es hat sich mehr als gelohnt. Friedrich war selig, weil er im Babybecken planschen konnte und wir konnten somit eine ganz entspannte Mittagspause verbringen.

Mittagspause mit Südsee-Feeling.
Das Dorf Mittelsinn hatte auch noch eine kleine Überraschung für uns bereit. Es ist das einzige Christbaum-Dorf Deutschlands und an wirklich jeder Ecke gab es einen Christbaum-Züchter mit Hof.
Man stutzt schon sehr, da weder die Orte davor, noch dahinter, irgendwas mit Nadelbäumen zu tun hatten. An den Hängen, die vor 50 Kilometern noch mit Weinstöcken bepflanzt waren, standen jetzt
plötzlich Christbäume, so weit das Auge reichte. Ein wirklich lustiger und ungewohnter Anblick.

Das obligatorische Foto vor dem Ortsschild.
Unser Aufenthalt in Jossa verlief bisher leider nicht so glücklich, wie der Rest des Tages. Nachdem wir unsere Nachmittagsruhe im Zimmer verbracht hatten, um der Nationalmannschaft bei ihrem
peinlichen Auftritt zuzuschauen, wollten wir zum Abendessen. Dort lief vieles äußerst chaotisch und durcheinander und wir warteten über ein Stunde auf unser Essen. Friedrich hatte dafür
verständlicherweise irgendwann gar keine Geduld mehr und war nur schwer zu beruhigen. Der absolute Negativhöhepunkt war, als die Sitzfläche von Friedrichs Babystuhl einfach so rausfiel und er von
ganz oben nach unten auf den Boden durchgefallen ist. Da die Fallhöhe für ein Baby enorm war und er auch noch auf Rücken und Kopf fiel, waren wir erstmal ziemlich schockiert. Danach haben wir
natürlich kaum einen Bissen vom viel zu späten Essen runterbekommen. Wieder auf dem Zimmer mussten wir den ziemlich verstörten Friedricht trösten. Mittlerweile schläft er und wir konnten uns auch
etwas beruhigen, da uns solch eine grobe Fahrlässigeit schon ziemlich wütend macht. Es sieht aktuell so aus, als wäre Friedrich mit dem Schrecken und einigen blauen Flecken davongekommen, wir
werden das dennoch genau im Auge behalten.

Durch die Sinnwiesen bei Jossa.
Es gibt aber auch noch eine schöne Nachricht vom heutigen Tag. Unser Artikel im Fränkischen Anzeiger ist erschienen. Wir freuen uns darüber, dass wir einen so großen Artikel bekommen haben und finden
ihn sehr gelungen. Er ist ab jetzt in unserer Rubrik „Presse“ oder beim Fränkischen Anzeiger hier verfügbar.
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Wiebke (Mittwoch, 27 Juni 2018 22:58)
Hallo liebe Radler,
Gute Besserung für Klein-Friedi!!!
Wisst ihr noch als wir vor 4 Jahren bei euch gejubelt haben ? Ach ja... Erinnerungen... toll wars. Viel Spaß noch !!!
Astrid Ditz (Donnerstag, 28 Juni 2018 09:27)
Hallo Ihr Drei,
meine tgl. Lektüre - Eure Zeilen, die zum Mitfahren animieren - gedanklich.
Ihr macht das toll, wie Ihr "Hürden" meistert. Weiterhin gute Fahrt, möge Friedrich den Sturz schon vergessen haben. Die Ditzens grüßen herzlich.
Melanie Scheuenstuhl (Donnerstag, 28 Juni 2018 11:19)
Hallo liebe Familie Franke,
vielen Dank für diesen schönen Kommentar zu dem Bericht!
Und vor allem herzlichen Dank für das wirklich angenehme Gespräch in Rothenburg!
Es hat mich sehr gefreut sie kennengelernt zu haben und ihre Geschichte zu Papier bringen zu dürfen.
Ich drücke die Daumen, dass bei den anstehenden Etappen alles glatt läuft!
Wir hören voneinander.
Viele Grüße aus Rothenburg!
Anja (Donnerstag, 28 Juni 2018 20:46)
Gute Besserung für Friedrich!
Schöne Bilder von Mama und dem kleinen Mann. Weiterhin eine gute Fahrt bei schönem Wetter. :)