Etappe 15: Würzburg - Gemünden am Main 39 km
Die heutige Etappe war, im Vergleich zu den vorangegangenen, ziemlich unspektakulär. Das spricht aber eher für die wundervollen Mittelalterstädte, durch die wir in der letzten Woche gefahren
sind. Denn auch heute war es zwar nicht sonderlich historisch, die Landschaft durch die wir gefahren sind, war aber mal wieder schön und abwechslungsreich. Der Radweg entlang des Mains zeigte
sich ähnlich gut ausgebaut, wie schon gestern und so ging es mal wieder flott voran.

Mittagspause im Boot auf dem Spielplatz.
Nachdem wir uns über die schöne Alte Mainbrücke aus Würzburg verabschiedet hatten, ging es weiter, immer entlang der Weinberge. Wir fuhren durch viele kleine Orte entlang des Mains, von denen
aber jedes noch so kleine Dörfchen seine Weinstube hatte. Als wir direkt am Main Mittagspause machten, fiel uns auf, dass hier ein Zug nach dem nächsten das Maintal entlang rauscht. Unser
heutiger Gastgeber erklärte uns, dass der Abschnitt Gemünden - Würzburg der am stärksten befahrene Teil des Güterzugverkehrs in Deutschland ist. Gefühlt kam alle 30 Sekunden ein neuer Zug vorbei.
Was uns stellenweise furchtbar nervte, weil man sich kaum unterhalten konnte, war für Friedrich die reinste Freude. Zug um Zug wurde von ihm freundlich gegrüßt. Als wir in Zellingen zusammen auf
der Mainbrücke standen, war Friedrich kaum noch zu halten. Als ihm die Kapitäne der vorbeifahrenden großen Schiffe sogar zuwinkten, war er völlig aus dem Häuschen. Für uns ist es schön und
wichtig zu sehen, dass für Friedrich ganz andere Teile unserer Tour die Highlights sind. So lernen wir auch, uns darauf einzustellen, um ihm so oft wie möglich, diese Freuden zu machen.
Am Nachmittag, gefühlte 500 Güterzüge später, haben wir Gemünden am Main erreicht. Hier sind wir in einer kleinen aber sehr schönen Pension untergekommen. Eine tolle Überraschung war, dass wir
statt des gebuchten Doppelzimmers, die große Ferienwohnung bekamen, weil unser Gastgeber fand, dass Friedrich dann viel besser umher krabbeln kann. Es ist genau die Art von toller
Gastfreundlichkeit, die uns in den ersten Wochen unserer Tour so oft zuteil wurde.

Der Main bei Zellingen mit Weinhängen ober- und unterhalb der Felsformationen.
Die heutige Übernachtung ist die letzte Nacht, die wir in Bayern verbringen werden. Unser morgiges Etappenziel Jossa, liegt bereits in Hessen. Es liegt uns am Herzen, hier ein kleines Zwischenfazit
zu ziehen. Die mehr als 2 Wochen, die wir durch Bayern gereist sind, waren herrliche Tage. Der Freistaat hat landschaftlich und kulturell so viel zu bieten. Der Berg- und Käsefreund findet im Allgäu
sein Paradies. Wer gern das historische Kulturprogramm möchte, kann die romantische Straße auf und ab fahren. Wer Freund eines guten Tropfen Weins ist, fühlt sich im Weinbaugebiet Franken pudelwohl.
Das Klischee des lederhosentragenden, weißbiertrinkenden und in unverständlichem Dialekt sprechenden Bayern kann man dabei getrost vergessen. Vor unserer Tour hatten wir Angst, dass es in Bayern
keine anständigen alkoholfreien Biere für uns gäbe. Jetzt haben wir Angst, weil wir Bayern verlassen und all die leckeren Biersorten vermutlich auch. An eine wunderbar sympathische Besonderheit in
Bayern, werden wir uns bestimmt noch lange erinnern: Jeder Einzelne unserer Etappenorte hatte sein eigenes Bier! Es lagen unzählige kleine und große Brauereien entlang unseres Weges, sodass wir es
gar nicht geschafft haben, alles zuprobieren. Gern kommen wir dafür noch einmal zurück!
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Anja (Mittwoch, 27 Juni 2018 13:50)
Na dann Prost!
Weiterhin viel Spaß und eine gute Weiterreise nach Hessen. :)