Etappe 13: Rothenburg ob der Tauber - AUB 36 km
Nach unserem wohlverdienten Ruhetag ging es heute weiter entlang der romantischen Straße. Da die Etappe, die vor uns lag, überschaubar war, entschlossen wir uns zu einem sanften Start in den Tag
und sind in aller Ruhe erst nach 10 Uhr gestartet. Vor uns lag ab jetzt das schöne Taubertal und es sollte eines der landschaftlich reizvollsten Stücke unserer bisherigen Tour werden. Heute sind
wir zum ersten Mal unterhalb der Weinberge der Region Taubertal gefahren, was ein tolles Gefühl war. Es hat uns auch vor Augen geführt, wie weit wir schon gekommen sind. Im Allgäu sind wir
zwischen grasenden Kühen an den Viehweiden vorbei gefahren, an der Donau ging es entlang der vielen Felder und nun fahren wir schon an den Weinbergen im Norden Bayerns.

Entlang der Streuobstwiesen des Taubertals.
Am Taubertal hat uns vor allem die Ursprünglichkeit gefallen. Die Tauber selbst schlängelte sich in gemächlichem Tempo das Tal entlang, während entlang des Ufers weitläufige Streuobstwiesen
angelegt waren, deren Bäume schon reichlich Früchte trugen. Zwischen den Bäumen konnten wir auch oft verschiedene Tiere sehen, die für uns und Friedrich natürlich ein Highlight waren. Das waren
zum einen die Weideklassiker Schaf, Pferd und Ziege aber auch jede Menge Esel und, ganz exotisch, eine große Herde Alpakas! Besonders angetan hatten es uns aber die Schafe, da zwei von ihnen
jeweils auch zwei kleine Lämmer bei sich hatten. Man konnte gut sehen, dass sie nicht älter als ein paar Stunden waren. Ganz unsicher auf den Beinen, stolperten sie über die Wiese, immer auf der
Suche nach der mütterlichen Milchquelle. Es war dennoch erstaunlich zu sehen, wie schnell doch Babys in der Tierwelt selbstständig sind, während unser noch nicht so ganz selbständiges Tierbaby
schlafend im Anhänger lag.

Auf der Tauberbrücke in Tauberzell.
Der Radweg entlang der Tauber stellte sich als bergiger heraus, als wir angenommen hatten. Da die Umgebung aber derart idyllisch war, hat es uns die Anstrengungen schnell wieder vergessen lassen.
Wir haben uns entschlossen, die romantische Straße heute zu verlassen. Unser Ziel Würzburg ist zwar der Endpunkt der romantischen Straße, würde ab jetzt aber einen weit mehr als 150 km großen
Bogen machen, während das Verbindungsstück über den Gaubahnradweg lediglich 60 km sind. Da die Fahrtrichtung schon nach Norden zeigen muss, um an die Nordsee zu kommen, fiel uns die Entscheidung
leicht.

Bea und Friedrich während der Mittagspause. Im Hintergrund die ersten Weinberge unserer Tour.
So sind wir jetzt im Städtchen Aub angekommen. Auch, wenn wir bis jetzt nicht wissen, wie man den Namen des Ortes korrekt ausspricht, ist es wieder mal ein wunderbar erhaltenes mittelalterliches
Kleinod. Nach unserer Ankunft wollten wir uns wieder mit dem mittlerweile obligatorischen Ziel-Eis belohnen. Da wir versehentlich im örtlichen Kettenraucher-Treff gelandet sind, fiel der
Aufenthalt dieses Mal etwas kürzer aus und wir schlenderten noch über den kleinen Marktplatz der Stadt. Erstaunlich an dem kleinen Örtchen ist, dass er am Jakobsweg liegt und hier tatsächlich
jede Menge Pilger unterwegs sind.

Die ganz jungen Lämmer mit ihren Müttern.
Morgen werden wir in die Residenzstadt Würzburg fahren. Mittlerweile kommen wir immer häufiger mit anderen Radfahrern oder Passanten ins Gespräch über unsere Tour. Hieß es im Allgäu noch häufig eher
belächelnd: „Na da habt ihr ja noch eine Menge Weg vor euch.“, weicht es jetzt schon viel Lob und Anerkennung. Friedrich ist durch seine offene Art ein wunderbarer Eisbrecher, um ins Gespräch
zukommen. Wir werden häufig gefragt, wie das alles mit Friedrich klappt und ob es Schwierigkeiten gab und gibt. Man merkt aber, dass das Interesse und der Respekt für uns mit zunehmender
Kilometerzahl immer mehr wird.

Der kleine Martkplatz von Aub.
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Susanne (Montag, 25 Juni 2018 20:52)
So schöne Bilder von Mama und Sohn.
Anja (Dienstag, 26 Juni 2018 16:42)
Schöne Bilder. Weiter so.