Im Meteoritenkrater

Etappe 10: Donauwörth - Nördlingen 44 km

Heute haben wir den ersten richtig warmen Sommertag gehabt. Wir konnten zwar früh starten, es wurde dennoch sehr schnell sehr warm. Die Etappe hatte zwar die gleiche Länge, wie die gestrige, da es aber bedeutend wärmer und bergiger war, gestaltete es sich ungleich anstrengender für uns. Unserer ansteigenden Form sei dank, konnten wir das gut wegstecken.
In Wörnitzstein - Im Hintergrund die exponierte Kapelle des Ortes.
In Donauwörth verabschiedeten wir uns heute endgültig von der Donau und bogen auf die „romantische Straße“ ein. Ursprünglich in den 50ern als touristische Fernstraße für den Autoverkehr entwickelt, ist sie heute vor allem bei Fahrradfahrern, Pilgern und Touristen aus nah und fern beliebt. Die dichte Aneinanderreihung bestens erhaltener historischer Stadtstruktur ist so in Deutschland absolut einmalig.
Auf der historischen Wörnitz-Brücke in Harburg vor der gleichnamigen Festung
Vor dem Start waren wir, besonders ich selbst, schon ziemlich aufgeregt, denn unsere heutige Etappe sollte uns in eine ganz besondere Region führen. Unser Ziel war das Nördlinger Ries, der am besten erhaltene große Meteoritenkrater auf der Erde. Vor unserer Tour wussten wir nicht mal, dass so eine bedeutende Region in Deutschland liegt und jetzt sind wir mittendrin. Ein knapp 1 km großer Meteorit hat hier einen Krater mit einem Durchmesser von 24 km hinterlassen. Der Aufprall hat derartig viel Energie freigesetzt, dass Material nachweislich bis in die Region um Prag geflogen ist.
Mit Friedrich beim Spielen in Nördlingen.
Als wir schon einige Kilometer hinter Donauwörth waren, konnten wir den Kraterrand von außen erkennen. Man darf sich das hier allerdings nicht als karge Mondlandschaft vorstellen. Verwitterung und Vegetation machen es dem Beobachter auf den ersten Blick nicht leicht, den Kraterrand zu erkennen. Schaut man jedoch genauer hin, erkennt man einen bewaldeten Wall, der kreisrund verläuft und die Landschaft sichtbar überragt. 
Das Nördlinger Ries von innen - Im Hintergrund der bewaldete Kraterrand.
Als wir uns durch die Hitze bis nach Nördlingen gekämpft haben, konnte man auch gleich sehen, dass die Stadt selbst auch besonders reizvoll war. Die komplette Altstadt ist kreisförmig angeordnet und ein Mal ringsherum von einer Stadtmauer umgeben. Die Altstadt selbst sah aus, wie aus einem Bilderbuch. Ein mittelalterliches Fachwerkaus reihte sich an das Nächste. Es gab nicht ein einziges Gebäude, welches nicht in das historische Bild gepasst hat. Wenn man, so wie wir, nur das im 2. Weltkrieg völlig zerbombte Magdeburg kennt, hat man wirklich das Gefühl, mit dem Durchschreiten des Stadttors auf Zeitreise zu gehen.
Unterwegs in Nördlingen.
Da wir uns für unsere Mühen gern mit Essen belohnen, gab es bei unserer Ankunft gleich wieder ein Eis vor historischer Kulisse. Da schmeckt es besonders gut. Anschließend haben wir dem Rieskrater-Museum noch einen Besuch abgestattet. Neben ganz vielen Informationen zum Nördlinger Ries war das Highlight ein Mondgestein, dass die Apollo 16-Mission mit zur Erde gebracht hat. Vor dieser Vitrine sollte man sich mal 5 ruhige Minuten in Demut gönnen. 
In der Altstadt von Nördlingen.
Nach einem wieder mal sehr ereignisreichen Tag haben wir uns dann auf den Weg in unsere Pension gemacht. Nach dem Abendbrot hatten wir noch viel Spaß zusammen mit Friedrich und haben auf unserem großen Bett getobt. Auch er hatte, so wie wir, anfangs einige Schwierigkeiten, sich auf die neue Situation einzustellen. Mittlerweile hat er sich aber super dran gewöhnt und hat selber viel Spaß an den vielen Orten, zu denen wir mit ihm fahren. 
Morgen führt uns unsere Tour in die nächste Bilderbuch-Stadt, nach Dinkelsbühl, unserer nächsten Etappe auf der romantischen Straße.
Mondgestein der Apollo 16 Mission.

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Kommentare: 4
  • #1

    Susanne (Mittwoch, 20 Juni 2018 22:07)

    Ich warte täglich gespannt auf eure Berichte, einfach toll.

  • #2

    Stefan K Superstar (Mittwoch, 20 Juni 2018 22:30)

    Freut mich sehr, dass nun alles wie am Schnürchen läuft. Das mit dem Krater wusste ich auch nicht - wieder was gelernt. Ich wünsche euch weiterhin eine spannende Tour.

  • #3

    Vaddern (Donnerstag, 21 Juni 2018 16:03)

    Hallo ihr 3 Radler, sehr spannende Reiseberichte man merkt das es euch richtig viel Spass macht Deutschland zu entdecken. Weiter so wir warten auf weitere Berichte......;-)))

  • #4

    TICKTACK-OMI (Sonntag, 24 Juni 2018 16:55)

    ...nun ist mein Rechner endlich wieder am Netz und ich kann euren blog lesen.;-)
    Werde ab jetzt eure Aktivitäten weiter verfolgen.
    Liebe Grüße aus Gröningen sendet eure Omilein/Uromilein ;-)))