Etappe 4: immenstadt - Bad Grönenbach 50 km
Der sechste Tag unserer Tour sollte tatsächlich der Erste werden, bei dem alles wie geplant läuft! Schon, dass wir heute morgen bei strahlend blauem Alpenhimmel aufwachen konnten,war Balsam auf
unsere Radler-Seele. Nachdem wir uns das hervorragende Hotel-Frühstück ein zweites Mal haben schmecken lassen, haben wir unsere Räder startklar gemacht und uns auf den Weg gemacht. Nach 5 Minuten
waren wir wieder an der Iller, um weiter gen Norden zu fahren. Hier konnte man auch eindrucksvoll sehen, was der Dauerregen der letzten Tage angerichtet hat. Das vor 2 Tagen noch gletscherblaue
Wasser der Iller, das gemächlich dahinfloß ist zu einem großen, von Erde braun gefärbten Strom angewachsen. Der Pegel der Iller stand teilweise nur einen halben Meter unter der Höhe unseres Radweges.
Noch einen halben Tag Dauerregen mehr und wir hätten unsere Tour vermutlich wegen Hochwasser nicht fortsetzen können.
Auf dem tief verschlammten Radweg ging es nur mühsam vorwärts. Immer wieder mussten wir Schrittgeschwindigkeit durch tiefe Pfützen fahren, um uns und Friedrich im Anhänger nicht komplett
abzuduschen. Zur Mittagszeit erreichten wir den Ortseingang von Kempten. Hier haben wir beschlossen, an einem schönen Spielplatz, unsere Mittagspause zu verbringen. In den letzten Tagen war es
für Friedrich immer schwierig, an für ihn total langweiligen Plätzen, geduldig auf sein Mittagessen warten zu müssen. Hier konnte er voller Freude den ganzen Spielplatz erkunden und war total
happy. So konnten wir in Ruhe Friedrichs und unser Mittagessen kochen.

Mittagspause auf dem Spielplatz
Nachdem wir zur Weiterfahrt gestartet sind, machte sich bemerkbar, dass uns die Routine und Erfahrung auf Grund unseres schwierigen Tourstarts noch fehlt. Wir hatten noch knapp 30 km zu
fahren und konnten kaum einschätzen, ob und wie wir und auch Friedrich das schaffen würden. Und so mussten wir schweren Herzens die wunderschöne Residenzstadt Kempten links liegen lassen, um
keine unangenehme Überraschung zu erleben. Wir waren deshalb beide sehr bedrückt, weil wir an einem so schönen Ort waren, ihn aber gar nicht würdigen konnten. Es war zwar die richtige
Entscheidung, wie sich zeigen sollte, schade war es dennoch. Wir sind uns aber sicher, dass das mit zunehmender Routine im Tagesablauf besser wird.

Picknick auf der Kuhweide
Die unangenehme Überraschung kam natürlich trotzdem noch. Nachdem wir ein schönes Nachmittags-Picknick auf einer Kuhweide gemacht hatten, verließ der Radweg den Fluss und führte uns die letzten
12 km über extrem bergige Dorfstraßen. Mit so vielen Kilo Gepäck am Rad und dem Fahrradanhänger hinten dran, wurde jeder Anstieg zur totalen Tortur. Hat man den einen Berg mühsam und
schweißtreibend erklommen, so rollt man kurz bergab, nur um dann mit 6 km/h am nächsten Berg zu kleben.

Die Freude, dass er draußen rumturnen darf, ist Friedrich bei jeder Pause anzumerken
Nach mehreren Pausen zur mentalen Erholung sind wir dann schließlich in Bad Grönenbach angekommen. Leider sind wir so spät angekommen, dass wir kaum etwas vom Ort sehen konnten. Was auf meinen 500
Metern zum Supermarkt aber kaum zu übersehen war, ist dass Sebastian Kneipp, bekannt durch seine Kneipp-Kuren, hier der absolute Star zu sein scheint. Kneipp war zwar nur 2 Jahre in Grönenbach,
trotzdem gibt es Schulen, Radwege, Plätze und jede Menge andere Dinge, die nach ihm benannt sind. Wir ruhen uns heute noch von unserem anstrengenden Tag aus und gehen alle früh schlafen.Morgen gehts
nach Illertissen, bevor wir am Samstag hoffentlich Ulm und die Donau erreichen werden.
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Anja (Donnerstag, 14 Juni 2018 22:13)
Schöne Bilder!
Künne (Freitag, 15 Juni 2018 17:51)
Viel Spaß und stabiles Wetter. Hoffe es wird euch in Ulm gefallen! Beste Grüße aus Bamberg